Von Justin Kraft
Die Weltmeisterschaft in Katar pausiert gerade, doch das WM Kompakt kommt vor den Halbfinals so richtig in Fahrt. Neymar erbost Expertinnen und Experten für Datenschutz. Von Harry Kane ist indes Beweismaterial dafür aufgetaucht, dass sein verschossener Elfmeter einstudiert war. Und während Roy Keane dauergenervt ist, zeigen Kyle Walker und John Stones ihr großes Herz.
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WM 2022 in Katar - Abreise des Tages: Roy Keane
Roy Keane ist bekannt für seine kurze Zündschnur. Auch als TV-Experte hat er schon für viel Unterhaltung gesorgt. Aktuell verweilt der ehemalige Profi von Manchester United bei der WM in Katar, wo er für ITV im Einsatz ist. Wie nun bekannt wurde, ist Keane währenddessen aber kurzzeitig abgereist. Der Grund: Seine Kollegen gingen ihm auf den Senkel.
Auf dem YouTube-Kanal von SkyBet sprach er mit Gary Neville und Micah Richards darüber: "Ich hatte eine Pause. Ich brauchte eine Pause, meine Toleranzgrenze war einfach erreicht. Ja, die Leute gehen mir auf die Nerven." Auf Nachfrage, wer ihn konkret genervt habe, lachte Keane nur: "Wie viel Zeit haben wir? Andere Experten." Während des Turniers zoffte er sich bereits mit Liverpool-Legende Graeme Souness über strittige Elfmeterentscheidungen für Argentinien. Außerdem ließ er seinen Frust an den tanzenden Brasilianern und an den Fans des Senegal ab.
Ob ihm die paar Tage in der Heimat geholfen haben, wird man vielleicht demnächst sehen können. Aber viel Freude empfindet Keane derzeit offenbar nicht.
WM 2022 in Katar - Datenschutzexperte des Tages: Neymar
Neymar hat alle DSGVO-Expertinnen und -Experten in Deutschland ins Schwitzen gebracht. Auf Instagram postete der Superstar mehrere Stories mit privaten Chats. In seiner letzten Story erklärte er sogar: "Die Entscheidung, die Chats (ohne ihre Erlaubnis) zu enthüllen, habe ich getroffen, um zu zeigen, wie viel wir wollten und wie vereint wir waren."
In einem Chatverlauf mit PSG-Kollege Marquinhos geht es um das Elfmeterschießen. Der Innenverteidiger hatte den entscheidenden Elfmeter verschossen. Neymar schreibt in diesem Ausschnitt, dass er an ihn glaube und immer bei ihm sein werde. "Los geht's mein Bruder, wir müssen stark sein, uns Zeit nehmen und schauen, was der Fußball noch für uns bereithält", so der Angreifer.
"Ich bin hier, um zu sagen, dass du ein Star bist", schrieb Neymar auch Rodrygo: "Es ist eine Ehre, Teil deiner Karriere zu sein." Mit Thiago Silva tauschte er sich direkt auf Instagram aus. "Ich wollte dir diesen Pokal wirklich geben", so Neymar: "Du, ich und Dani haben so viel verdient... Aber Gott hat einen Zweck und weiß alles." Silva antwortete: "Bruder, es ist beschissener, als ich es mir vorgestellt habe! Ich kann es nicht ertragen. Ich kann nicht glauben, dass wir verloren haben!"
Was Neymars Kollegen von dessen Alleingang halten, bleibt abzuwarten. In Deutschland schlagen die Menschen allerdings jetzt schon panisch die Hände über dem Kopf zusammen: Datenschutz wird in Brasilien offenbar sehr klein geschrieben.
WM 2022 in Katar - Elfmetertraining des Tages: Harry Kane
Harry Kanes verschossener Elfmeter war offenbar kein Zufall. Der Angreifer hat sich jahrelang intensiv auf diesen Moment vorbereitet, wie ein Video von 2018 nun enthüllt. Dort ist zu sehen, wie sich der Profi von Tottenham Tipps vom Rugby-Star Jonny Wilkinson holt. Der 43-Jährige gilt als einer der größten Sportler, die England je hervorbrachte.
Damals zeigte Wilkinson seinem Sportkollegen aus dem Fußball, wie man richtig gegen den Ball tritt. Er lief an und knallte das Leder weit über die Querlatte - so wie es beim Rugby eben üblich ist. "So macht man das", sagte er anschließend. Kane zeigte sich verdutzt: "Aber du hast ihn doch eine Meile drüber gehauen?" Wilkinson erwiderte, dass er so bereits eine WM mit England gewonnen habe.
Im Fußball träumen die Engländer seit 1966 davon, den goldenen Pokal nochmal zu gewinnen. Vielleicht hat sich Kane ja an 2018 erinnert, als er gegen Frankreich in der 84. Minute anlief. Geholfen hat es England jedenfalls nicht. Das offenkundig lustig gemeinte Video ist im Rahmen der Wohltätigkeitsveranstaltung "Sport Relief" bei der BBC erschienen.
WM 2022 in Katar - Gute Tat des Tages: Kyle Walker und John Stones
Doch es sind nicht nur mies gelaunte und grimmige Engländer nach Katar gereist. Von der "Grumpy Cat" Keane zur Katze Dave: Kyle Walker und John Stones qualifizieren sich nach dem WM-Aus für die gute Tat des Turniers. Die beiden Profis von Manchester City haben eine streunende Katze mit nach England genommen, wie ESPN berichtet.
Die Katze habe sich ständig am Trainingsgelände der Three Lions aufgehalten und sei dem Team ans Herz gewachsen. Doch erstmal muss das City-Duo auf den neuen Freund verzichten.
Dave, wie die Katze von Stones benannt wurde, muss vier Monate in Quarantäne, bevor es eine Wiedervereinigung gibt.
"Er war einfach da, also haben wir ihn jetzt adoptiert, ich und Stonesy", hat Walker dem offiziellen Medienkanal der FA gesagt: "Dave ist immer am Tisch willkommen. Einige Leute mögen diese Katze wirklich nicht, aber ich liebe sie."
WM 2022 in Katar - Plagiat des Tages: Niederlande
Louis van Gaal und die Niederländer hätten sich nach einem genialen Freistoßtrick beinahe noch ins Halbfinale geschlichen. Doch im Elfmeterschießen behielt Argentinien die Nerven. Direkt nach der Partie klärte TV-Expertin Almuth Schult in der ARD bereits auf, dass Torschütze Wout Weghorst schon mal für den VfL Wolfsburg auf ähnliche Art und Weise traf.
Gegen Arminia Bielefeld steckte 2020 Maximilian Arnold auf Weghorst durch - lediglich aus anderer Position. Der damalige Trainer Oliver Glasner verriet dazu: "Wir haben das gestern trainiert im Abschlusstraining. Da hat Wout sechs oder sieben Bälle nicht ins Tor geschossen." 2022 wiederholte Weghorst den Trick. Und irgendwie war Maxi Arnold dann also doch bei der WM in Katar dabei.
WM 2022 in Katar - Heimreise des Tages: Mateu Lahoz
Lionel Messi forderte die FIFA nach der Kartenflut von Schiedsrichter Mateu Lahoz im Viertelfinale zwischen Argentinien und den Niederlanden schon zum Handeln auf. Und Messis Rufe wurden offenbar erhört.
Wie COPE und Telam berichten, wurde Lahoz offenbar nach Hause geschickt. Das Viertelfinale war für den umstrittenen Schiri damit der letzte Einsatz bei der WM in Katar.
WM 2022 in Katar - FIFA-Kritik des Tages: Amnesty International
Führende Menschenrechtsorganisationen haben der FIFA in der Debatte um einen Entschädigungsfonds für Arbeitsmigranten ein vernichtendes Urteil ausgestellt. Der Weltverband "täuscht die Welt", heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme von Human Rights Watch, Amnesty International, FairSquare und Equidem.
Die FIFA komme ihrer "menschenrechtlichen Verantwortung immer noch nicht nach, da sie sich weigert, Wanderarbeiter und ihre Familien für Missstände bei der Vorbereitung und Durchführung der WM in Katar zu entschädigen", hieß es.
Seit Mai fordern Menschenrechtler die Einrichtung eines Fonds in Höhe von 440 Millionen Dollar für Arbeitsmigranten, die bei den Vorbereitungen auf das Turnier ausgebeutet und verletzt wurden oder dabei ums Leben gekommen sind.
Tirana Hassan, geschäftsführende Direktorin von Human Rights Watch, sprach von einer "ungeheuerlichen Schönfärberei der FIFA" in Bezug auf schwerwiegende Misshandlungen von Arbeitsmigranten in Katar.
Es sei eine "weltweite Peinlichkeit" sowie eine "unheilvolle Taktik", sich der menschenrechtlichen Verantwortung einer Entschädigung zu entziehen: "Die FIFA kassiert weiterhin Milliarden von Dollar an Einnahmen, weigert sich aber, den Familien der getöteten oder den um ihren Lohn betrogenen Arbeitern auch nur einen Cent zu zahlen."
Author: Mason Summers
Last Updated: 1704196561
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