Für den Paketzusteller Chris Wallace ist die Arbeit in diesen Tagen eigentlich wie immer. Er steht um 6 Uhr auf, fährt zu einem Lagerhaus in Louisville und steigt in einen Lieferwagen, der bereits bis zum Dach mit Paketen gefüllt ist. Dann startet seine Tour, oft 14 Stunden lang, ein körperlich harter Job. Manchmal redet er mit seinen Kunden über das Wetter oder das letzte Footballspiel. Doch seit dem 25. Juli dieses Jahres geht es oft nur um ein Thema. 

An diesem Tag gab die Teamsters-Gewerkschaft bekannt, dass sie sich mit Wallace' Arbeitgeber, UPS, geeinigt habe. Eine Einigung, die Wallace und die fast 100.000 anderen Fahrerinnen und Fahrer des Unternehmens plötzlich zu Großverdienern machen sollte – so lauteten zumindest die Pressemeldungen, die UPS dazu herausgab.