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Können Staaten den Bitcoin unterdrücken, wenn das Bitcoin-Verbot eingeführt wird?


Einer der zentralen Vorteile von Blockchain-Technologien ist die Dezentralität. Sie soll letztlich auch dafür sorgen, dass es keine einzelne Autorität gibt, die das System beeinflussen oder gar lahmlegen kann. Dennoch: Ist der Bitcoin in Zeiten des Bargeldverbots in manchen Staaten und mit der Abschaffung des 500-Euro-Scheins ähnlichen Tendenzen in Deutschland sicher vor einem offiziellen Verbot?
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Zunächst sollte untersucht werden, ob es rein technisch einen Angriffspunkt gibt, mit dem eine zentrale Partei den Bitcoin verbieten kann.

Anders als bei einer Plattform oder einem Unternehmen, denen zwingend immer Verantwortliche zugeordnet sind, die zur Lahmlegung des Betriebs gezwungen werden können, müsste man beim Bitcoin generell verbieten, Miner und Nodes zu betreiben. Schwierig, handelt es sich doch um ein dezentrales System. Diese Möglichkeit scheint nur schwer durchsetzbar, weil man dann alle Teilnehmer des Systems ausschließen müsste, was nahezu unmöglich ist.

51% Attacke: Wenn Vater Staat die Blockchain kontrolliert

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Eine 51% Attacke? Das würde bedeuten, dass die Staaten, die Interesse an der Lahmlegung des Bitcoin-Systems haben, die Mehrheit der Miningpower erlangen und damit Transaktionen manipulieren könnten. Dieser Angriff ist niemals ausgeschlossen, jedoch unwahrscheinlich, wenn es sich um zivilisierte Staaten handelt, die den Bitcoin nicht als Schwerverbrechen sehen und dementsprechend nicht selbst fragwürdige Angriffe initiieren würden.

Aber: Durch finanzielle Bedingungen wie Stromkosten, ist es in bestimmten Regionen deutlich leichter bzw. rentabler, Bitcoin-Miner zu betreiben. Dies kann langfristig zu einer Zentralisierung der Miningpower auf wenige Standorte bewirken. Das Problem an dieser Tatsache: Sollte eine Regierung einer Region, die mehr als 50% der Hashpower liefert, durch die Kontrolle des Datenverkehrs Zugriff auf die Miner erlangen, könnte sie die volle Kontrolle über das Bitcoin-System erlangen, indem sie “falsche” Blöcke an die Blockchain anhängt.

Bitcoin-Verbot: Schwachpunkt Markt

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Die technischen Möglichkeiten, mit denen Behörden oder Staatsoberhäupter den Bitcoin lahmlegen könnten, scheinen möglich, aber begrenzt und nur mit hohem Aufwand umsetzbar.

Ganz anders sieht es bei der Welt außerhalb der Blockchain-Technologie aus: Schließlich ist es für die Nutzung des Bitcoins als Zahlungsmittel so lange notwendig, Marktplätze zum Tausch in Fiatwährungen nutzen zu können, wie das Bitcoin-System noch nicht in sich abgeschlossen akzeptiert wird, d.h. die Teilnehmer ihr gesamtes Leben mit Bitcoin als Zahlungsmittel bestreiten könnten.

Nun unterscheiden sich Marktplätze insofern vom Bitcoin, als dass sie einen zentralen Betreiber besitzen, der für die Plattform verantwortlich ist. Neben der Möglichkeit, diesen Betreiber zur Einstellung seines Services zu zwingen, besteht weiterhin die Option, den Bitcoin-Handel grundsätzlich zu untersagen. Damit wäre der Bitcoin selbst nicht verboten, aber je nach Region, die vom Bitcoin ausgeschlossen wird, verliert die Kryptowährung damit erheblich an Vertrauen und Gegenwert.

Wie könnten Bitcoin-Verbote in der Praxis aussehen?

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Da Ich persönlich ein schlagartiges Bitcoin-Verbot für unrealistisch halte, beginnt der gedankliche Prozess des Verbots mit der Kommunikation. Nachfolgend schildere Ich daher einen möglichen, rein fantasierten Verlauf, mit dem ein Staat durch den Rückgriff auf nicht immer legale Methoden den Bitcoin eindämmen könnte. Der Staat wird zunächst öffentlich und weitgehend die Risiken und Nachteile von Bitcoins bzw. Kryptowährungen propagieren. Die Währung erleidet damit einen starken Vertrauensverlust in der Region. Leute, die nur ein mäßiges Interesse an ihm besaßen, hören aus Überzeugung von den Nachteilen auf, die Kryptowährung zu nutzen. Ein daraus resultierender Kursverlust ist nicht ausgeschlossen.

Um an die breite Masse der Bitcoin-Nutzer heranzutreten, versucht der Staat, die Zugänge zum Bitcoin außerhalb des eigentlichen Kryptosystems einzuschränken. Marktplätzen für Kryptowährungen werden entweder schwer erfüllbare Verpflichtungen auferlegt, die es Nutzern immer schwerer und unzugänglicher machen, diese Plattformen zu nutzen. Nachdem man den Markplätzen die Einfachheit als einen ihrer USP’s genommen hat, wird man versuchen, sie gänzlich verschwinden zu lassen. Mit Argumenten wie der Geldwäscheunterstützung legt man die Börsen lahm.

Kunden haben nun nur noch die Möglichkeit, auf ausländische Marktplätze oder weniger weit verbreitete Handelsmodelle wie dem Barkauf zurückzugreifen. Da sie dort mit hoher Wahrscheinlichkeit Überweisungen oder Kreditkartenzahlungen nutzen, wird man entsprechende Finanzinstitutionen und Banken verpflichten, diese Zahlungen aus Geldwäschepräventionsgründen zu blockieren. Damit entfallen den Nutzern immer mehr Zugangsmöglichkeiten. Nutzer, die neu in das System eintreten möchten, also Bitcoin gegen ihre Fiatwährung kaufen möchten, habe es sehr schwer.

Letztlich ist der Bitcoin bis zu diesem Punkt immer noch nicht verboten. Trotzdem hat der Staat mit den geschilderten Maßnahmen erreicht, dass man den Aufwand zur Nutzung von Bitcoin so sehr in die Höhe getrieben hat, dass er in keinem reizenden Verhältnis mehr zum Nutzen steht.

Meinung des Autors (Max):

Sicher ist es nötig, auf illegale Methoden zurückzugreifen oder Gesetze im Zusammenhang mit Geldwäsche sehr einseitig auszulegen, um eine Eindämmung des Bitcoin zu erreichen. Der oben geschilderte Verlauf scheint für ein zivilisiertes Land wie Deutschland eher unwahrscheinlich. Dennoch bleibt zu betrachten, dass über Deutschland hinaus Tendenzen zur Abschaffung des Bargeldes, Strafzinsen und stärkeren Regulierungen herrschen. Gefördert wird dadurch sowohl ein stärkeres Interesse am Bitcoin aus Nutzer-, als auch aus Regulatorensicht.

BTC-ECHO

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Author: Stephanie Ramos

Last Updated: 1704436082

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Name: Stephanie Ramos

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